Am 19. Juni 2022 hielt der Förderverein Kloster Graefenthal e.V. seine satzungsgemäße Mitgliederversammlung ab. Dr. Hans Buffart, 1.Vorsitzender freute sich über einen gefüllten Vereinsraum in der großen Remise Kloster Graefenthal, begrüßte herzlich die Mitglieder und erklärte, warum man sich erst jetzt und dann an diesem Ort traf. Die Pandemie hatte über einen Zeitraum von 2 Jahren eine derartige Versammlung unmöglich gemacht und die Ereignisse um den Polizeieinsatz auf dem Klostergelände Ende 2020 haben für heftige Unruhen im Vereinsgeschehen gesorgt, welches zunächst „sortiert“ werden musste. Besonders deutlich wurde das Interesse der Mitglieder am Vereinsgeschehen dadurch, dass sich viele Mitglieder, die verhindert waren, durch Vollmacht vertreten ließen. Ein Zeichen, dass man das Vereinsleben mitgestalten will.

Leider waren auch über diesen langen Zeitraum zahlreiche Todesfälle zu beklagen und so erhob sich die Versammlung und gedachte in einer Schweigeminute der 11 Verstorbenen.

Buffart führte weiter aus, dass sich der Vorstand regelmäßig online „getroffen“ und sehr engagiert an Möglichkeiten zur Fortführung der Vereinstätigkeit gearbeitet habe. Hierbei seien auch viele Gespräche mit der NRW-Stiftung, aber auch dem Heimatverein Goch e.V. geführt worden. Ergebnis dieser Gespräche und einer juristischen Beratung war dann, dass eine Auflösung des Vereins bzw. eine vollständige Inkorporation in den Heimatverein Goch aus rechtlichen und finanztechnischen Gründen nicht möglich ist. Der Verein wird also, zumindest bis zum Ablauf der Förderbefristung im Jahr 2032, fortgeführt, wenn auch mit stark reduziertem Veranstaltungsprogramm. Die historische Arbeit, die immer schon ein wichtiger Bestandteil der Vereinsarbeit war, rückt nun deutlich in den Vordergrund. Dass es hier genug zu tun gibt, konnte Hans-Georg Steiffert in seinem Kurzbericht anschaulich darlegen. Derzeit laufen Untersuchungen, diese Thematik gemeinschaftlich mit dem Heimatverein Goch zu bearbeiten. Im Anschluss trug Mike Urban, 2.Vorsitzender und Geschäftsführer zu den Geschäftsvorfällen und Aktivitäten des Vereins vor. So hat er, gemeinsam mit Hans-Georg Steiffert das Graefenthal Heft Nr. 5 erarbeitet, welches sich ausschließlich mit dem Hochgrab beschäftigt. So wird in einem historischen Teil die Geschichte dieser Grablege der geldrischen Grafen beschrieben und in einem bautechnischen Abschnitt, der dann doch sehr steinige Weg der Restaurierung beleuchtet. Wie die beiden Autoren meinen, eine nützliche Handreichung zum Verständnis dieses bedeutenden Denkmals. Den Mitgliedern wurde bei dieser Gelegenheit auch ein Leporello ausgehändigt, das als nützliche Hilfe beim Umgang mit der Datenschutzproblematik schnell, übersichtlich und verständlich Informationen und Verfahren zur Einforderung der persönlichen Rechte beinhaltet. Einen großen Teil in der Berichterstattung nahmen die Geschäftsberichte ein, umfassten sie doch 3 Geschäftsjahre. Hans van Bergerem konnte sauber nachvollziehbar durch tabellarische Auflistungen von Einnahmen und Ausgaben die finanzielle Situation des Vereins darstellen. Klaus Brennecke trug anschließend seinen mit Birgit Pilgrim verfassten Prüfbericht vor und bescheinigte dem Schatzmeister wie dem Vorstand sachgerechten Umgang mit den Vereinsmitteln und empfahl die Entlastung.

Vorstand und Schatzmeister wurden einstimmig entlastet. Nun rückten die Neuwahlen in den Brennpunkt. Dr. Buffart erklärte für den Vorstand, dass man sich in der gleichen Besetzung für eine Fortführung der Vorstandsarbeit bereit erklärt habe. Weitere Personalvorschläge wurden nicht genannt und so wurde der bisherige Vorstand einstimmig im Amt bestätigt. Abschließend wurden einige geringfügige Satzungsänderungen beschlossen und der Mitgliedsbeitrag wegen der zu erwartenden niedrigeren Ausgaben reduziert festgelegt. Die Versammlung wurde nach ca. einer Stunde geschlossen und die Mitglieder konnten einen regenfreien Heimweg antreten.